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Käsefondue, klassisch
Das ist das klassische Rezept für ein Käsefondue, aus reinem Greyerzer.
Falls dieser im Stück gekauft wurde und es beim Reiben keine blutigen Finger
geben soll, empfehle ich einen Zerhacker (Moulinette) zum "Reiben". Den
Greyerzer eventuell mit Emmentaler oder Appenzeller zwei zu eins mischen, um ungewohnte
Gaumen nicht zu verschrecken.
Zu den Begriffen, das "Caquelon" ist der Tontopf (ganz oben), in dem
der Käse geschmolzen wird. Das "Rechaud" ist der Brenner (Spiritus,
flüssig oder Paste, unter dem Caquelon), mit dessen Hilfe das Fondue während
des Essens auf dem Tisch warm gehalten wird. Zwischen das Fondue-Caquelon und
das Rechaud ein Flammensieb (vorn rechts) legen, dann brennt der Käse während
des Essens nicht so schnell an und das Essen geschieht in Ruhe, ohne Hast. Auch
empfiehlt es sich, das Caquelon, so es aus Keramik ist, vorher mindestens eine
Stunde in kaltes Wasser zu legen. Links der unvermeidliche Rührlöffel
aus Holz , daneben zwei Fonduegabeln zum Aufspießen der Weißbrotwürfel.
Als Wein empfiehlt sich ein Schweizer, klar. Klassisch ist hier der Fendant
aus dem Wallis, eventuell auch ein Johannisberger. Letztere ist etwas teurer.
Fendant gibt es hin und wieder auch hier zu kaufen. Wenn nicht, eignet sich
jeder trockene, durchaus auch einfache Weißwein.
Mein Lieblingswein
zum Fondue kommt auch aus dem Wallis. In Visperterminen, einem kleinen Ort oberhalb
von Visp, auf einer Höhe von 1.150 Metern reift der "Heida" auf
Europas höchstem Weinberg. Dieser Wein ist selbst in der Schweiz mitunter
schwer zu bekommen, da das Anbaugebiet so klein ist. Er lohnt die Mühe
des Besorgens. Er hat die klare Kraft und Ehrlichkeit dieses Tales in sich aufgenommen.
Und gibt sie wieder ab.
Zum Weißbrot, auf keinen Fall Toastbrot nehmen. Das ist zu weich, kann
sich, umhüllt vom schweren Käse, nicht an der Gabel halten und rutscht
ins Caquelon. Was dann passiert, siehe unten, unter "Benehmen". Am
besten eignet sich ein ganz normales Weißbrot von einem guten Bäcker,
mit schöner Kruste. Als Ersatz geht auch Ciabatta, das italienische Weißbrot.
Der erfahrene Fonduekoch wird das Weißbrot in dicken Scheiben servieren.
Jeder Gast reißt sich seine Brotscheiben selbst in Stücken, so groß,
wie es ihm passt. Keinesfalls das Brot in Würfel geschnitten anbieten.
Zu guter Letzt das Brotstück auf die Fonduegabel spießen, ab damit
in den heißen Käse und fleißig rühren. Hin und wieder
auch Essen. Einer aber muss immer rühren, sonst brennt der Käse an.
Der Saga zufolge macht sich eine brennende Kerze gut zum Fondue. Sie soll wohl
den Käsegeruch etwas neutralisieren. Obwohl - Kerze ist eigentlich immer.
Ein Fondue ist kein Essen für eine Person. Meistens für zwei. Und
dann ist die Kerze sowieso da. Die vom Kerzenlicht beschienenen schönen
Dinge des Lebens zu schauen, dafür bleibt beim Rühren des Käses
viel Zeit.
Ich empfehle die Webseite:
http://www.schweizerseiten.ch/Rezepte/rezepte.htm
Wer etwas über das Benehmen beim Essen eines Käsefondues wissen will,
lese "Asterix bei den Schweizern".
Zutaten für 2 bis 3 Portionen
geriebener Käse (pro Person: 200 g, z.B.
Greyerzer, eventuell mit Emmentaler oder Appenzeller eins zu eins bis
zwei zu eins mischen, s.o.) |
600 g |
Weißwein (trocken) |
2,3 dl |
Maisstärke (Mondamin) |
12 g
(3 Tl) |
Knoblauchzehe |
1 |
saure Sahne (muss nicht, kann, macht das
Fondue eleganter) |
½ Becher |
Kirschwasser, Muskat, Pfeffer, Zitronensaft |
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Weißbrot oder Baguette (ca. 250 gr pro
Person) |
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Zubereitung
- Caquelon (Tontopf) mit der halbierten Knoblauchzehe ausreiben
- Weißwein rein
- erhitzen, bis die ersten Blasen kommen
- geriebenen Käse rein
- unter ständigem Rühren mit einem Holzlöffel den Käse
auflösen, bis dieser gerade beginnt zu köcheln
- die im Kirschwasser klumpenfrei angerührte Maisstärke zur Käsemasse
geben
- weiter unter Rühren köcheln lassen, bis die Masse sämig ist,
das Ganze also gebunden hat
- etwas Pfeffer, Muskat und Kirschwasser rein
- (saure Sahne dazu)
- Am Schluss der Zubereitung etwas Zitronensaft zugeben, um eine homogene,
sämige Masse zu erzielen.
- Sofort auf das bereits angezündete Rechaud stellen und Guten Appetit!